Kinder beim Essenlernen begleiten
Wenn Kinder Essen lernen, dann sind Eltern auf ihrem Weg wichtige Begleiter:innen: Sie geben ihrem Kind Sicherheit. Sie ermöglichen es, Lebensmittel und Geschmäcker zu entdecken. Und sie sind leben vor, was und wie gegessen wird.
Anregungen für Eltern
So unterstützen Sie Ihr Kind
Diese Anregungen können Ihnen helfen, Ihr Kind beim Essenlernen gut zu begleiten:
Essen lernen braucht Zeit. Allein, um ein Lebensmittel kennenzulernen, muss ein Kind viele Mal damit in Kontakt kommen. Ihr Kind mag heute den Brokkoli, die Rote Bete, den Dill im Salat oder den Fisch nicht ? Das kann morgen – oder in acht Wochen – schon ganz anders sein! Bieten Sie Lebensmittel immer mal wieder an, damit ihr Kind damit in Kontakt kommen kann. Druck oder Zwang helfen ihrem Kind nicht beim Essen lernen, sondern machen es zu einem schlechten Erlebnis. Wenn ihr Kind grüne Bohnen einfach nicht essen möchte, dann ist das völlig in Ordnung – vielleicht liebt es ja Möhren! Denken Sie daran: Sie mögen auch nicht alles, das muss Ihr Kind auch nicht.
Sollten Sie schon mal etwas essen, dass Sie überhaupt nicht kannten? Wie ging es Ihnen dabei? Haben Sie probiert? Und wie viel Mut und Überwindung hat es Sie gekostet?
Kinder kennen sehr viele Lebensmittel noch nicht. Unbekannte Formen, Farben, Gerüche, Geschmäcker, Strukturen – all das kann Kinder verunsichern. Brokkoli kann zum Beispiel eine echte Herausforderung sein: Er ist grün, leicht bitter und fühlt sich durch die vielen kleinen Knospen im Mund ganz merkwürdig an. Da sagt unser evolutionäres Schutzprogramm: Vorsicht!
Wenn Ihr Kind Lebensmittel ablehnt, wechseln Sie einmal die Perspektive. Und akzeptieren Sie sein Nein.
Schauen Sie, was Ihr Kind beim Essen schon alles gelernt hat, und konzentrieren Sie sich darauf. Welche Gemüsesorten isst ihr Kind schon? Was kann es alles schon selbst?
Wenn wir uns auf die Erfolge am Esstisch konzentrieren, baut das bei Kindern und Eltern Druck ab. Positive Erlebnisse motivieren Groß und Klein, Neues auszuprobieren und zu lernen.
Ob Eltern es wollen, oder nicht: Sie sind Vorbild für Ihr Kind. Auch beim Essen beobachten uns Kinder ganz genau – und machen unser Verhalten nach. Wenn Sie möchten, dass Ihr Kind ausgewogen isst, dann gilt: Leben Sie Ihrem Kind dieses Essverhalten vor, reden Sie nicht nur davon. Aber bleiben Sie dabei ehrlich, ihr Kind wird den Unterschied merken.
Es hilft oft, wenn wir auch als Erwachsene unser Essverhalten hinterfragen: Esse ich selbst Gemüse und Obst? Welche Lebensmittel mag ich besonders, und warum? Was mochte ich als Kind, und was nicht? Wie wichtig ist Essen eigentlich für mich? Wenn Sie sich selbst gut kennen, dann können Sie auch für ihr Kind eine gute Orientierung sein.
Jede Familie ist anders, und niemand kennt Ihr Kind so gut wie Sie als Eltern. Es gibt kein Rezept für alle! Probieren Sie Dinge aus, die Ihnen helfen. Schon kleine Veränderungen können einen Unterschied machen:
• Mischen Sie die „weißen“ Weizen-Nudeln mit Vollkorn-Nudeln
• Machen Sie das Müsli aus Haferflocken und Cornflakes selbst
• Kochen Sie einmal in der Woche gemeinsam
• Bieten Sie zu jeder Mahlzeit einen Gemüseteller an
• Machen Sie Pizza selbst, statt eine zu kaufen
• …
Was wollen Sie ausprobieren?
Weiterlernen!
Schauen Sie sich unsere Tipps fürs Essenlernen an!