Nachhaltig und achtsam essen
Neben dem was, ist beim gesunden Essen auch das wie wichtig. Was Sie beim Einkaufen, Kochen und gemeinsamen Essen für Ihr Wohlbefinden, die Umwelt und das Klima tun können, erfahren Sie hier.
Wie einkaufen
Bio hat Prio
Ökologische Landwirtschaft schont die Umwelt, ist nachhaltiger, verbraucht weniger Energie und fördert die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Bio-Produkte sind deutlich weniger mit Pestiziden und Arzneimittelrückständen belastet. Im Handel gibt es verschiedene Bio-Siegel. Die Seite des Nachhaltigen Warenkorbs gibt eine Übersicht.
Regionale Lebensmittel
Wenn Sie Produkte aus der Region kaufen, unterstützen Sie damit die Landwirtschaft vor Ort. Und kürzere Transportwege sind besser fürs Klima. Bei reif geerntetem Obst und Gemüse der Saison können Sie sich auf Frische und Geschmack freuen. Achten Sie beim Einkauf auf die Angabe zum Herkunftsland. Gibt es eine Alternative aus Deutschland oder Ihrer Region?
Der CO2- Rechner der BARMER zeigt Ihnen die Klimabilanz Ihres Einkaufs.
Fair kaufen
Vor allem bei Produkten aus fernen Ländern, wie etwa Kaffee, Bananen oder Kakao ist das Fairtrade-Siegel ein guter Wegweiser. Es verbürgt unter anderem menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Bezahlung für Produzierende und Arbeitnehmende im globalen Süden.
Wenig Verpackung
Nehmen Sie sich Mehrwegtaschen mit zum Einkaufen. Obst und Gemüse können Sie auch lose auf das Band legen. Auf dem Markt, in der Fleischerei oder Bäckerei vermeiden Sie mit Einkaufsnetzen und gut verschließbaren Dosen und Gläsern Verpackung.
Wie kochen
Frische Lebensmittel
Frische Lebensmittel enthalten wichtige Nährstoffe und sind wichtig für eine gesunde Ernährung. Sie werden rasch gegessen und zubereitet, sind weitgehend unbehandelt und unverarbeitet, geschmacksintensiv und fast noch lebendig.
Nutzen Sie das vielfältige Angebot der Saison und aus Ihrer Region. Einen Saisonkalender finden Sie unter anderem bei der BARMER.
Schonend zubereiten
Damit der natürliche Geschmack und möglichst viele Nährstoffe erhalten bleiben, ist eine schonende Zubereitung der Lebensmittel wichtig.
So geht‘s:
- Zerkleinern Sie Gemüse und Obst erst nach dem Waschen und verarbeiten Sie es dann sofort. Lassen Sie die Zutaten nicht lange in Wasser liegen.
- Garen Sie Lebensmittel mit wenig Wasser und Fett. Dünsten oder Dampfgaren sind besonders schonend. Die Seite der Bundeszentrale für Ernährung (BZfE) erklärt verschiedene Zubereitungsarten.
- Lassen Sie Lebensmittel nicht anbrennen.
- Halten Sie fertiges Essen nicht warm. Kühlen Sie die Speisen schnell ab und wärmen Sie sie erst bei Bedarf wieder auf.
Verwenden statt verschwenden
Etwas Planung, die richtige Lagerung und clevere Zubereitung helfen Ihnen, Lebensmittel gut zu verwenden. Das spart Zeit und Geld. Hier finden Sie viele Tipps, wie Sie als Familie gesund und günstig kochen.
Wie essen und genießen
Zeit nehmen
Nehmen Sie sich Zeit, um bewusst zu essen und zu genießen. Gemeinsame, entspannte Mahlzeiten helfen Ihrem Kind beim Essenlernen und stärken sie als Familie. Außerdem fördert langsam zu essen das natürliche Sättigungsgefühl, das nach 15-20 Minuten einsetzt. Überlegen Sie, welche Tageszeit bei Ihnen für eine ruhige Mahlzeit passt – wann sind alle zuhause?
Für viele Familien ist das gemeinsame Essen in der Arbeitswoche die einzige gemeinsame Zeit am Tag – nutzen Sie sie.
Gute Stimmung
Schlechte Stimmung kann uns allen den Appetit verderben. Versuchen Sie, beim Essen eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und Streit und Stress vom Tisch fernzuhalten. Schulnoten, Haushalt und Paargespräche können bis nach dem Essen warten. Das macht die Mahlzeiten nicht nur zu einem schönen Familienmoment. Es verringert auch das Risiko für emotionales Essen, wenn Menschen auf Frust, Trauer, Stress oder Langeweile mit essen reagieren.
Achtsamkeit
Wer achtsam isst, lernt den eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse besser kennen. Das stärkt unsere Gesundheit. Diese Übungen unterstützen Achtsamkeit beim Essen:
- Langsam essen: Essen wir langsam, merken wir besser, wann wir satt sind. Zur Übung können Sie darauf achten, das Besteck zwischendurch abzulegen, oder mit der anderen Hand essen.
- Essen erleben: Achten Sie beim Essen darauf, was es in ihrem Körper auslöst. Was passiert, wenn Sie es sehen, riechen, spüren, schmecken?
- Genuss trainieren: finden Sie Dinge, die Ihnen beim Essen ein gutes Gefühl geben. Was riechen Sie gern, welche Farben sprechen Sie an, welche Temperatur mögen Sie? So lernen Sie Ihre Bedürfnisse kennen.
- Essen schätzen: Machen Sie sich bewusst, was in Ihrer Mahlzeit steckt, die Arbeit, Zeit und Ressourcen.
Mediennutzung
Versuchen Sie beim Essen auf Smartphones, Tabletts und Co. zu verzichten. Sie sind eine Ablenkung für Klein und Groß. Wenn wir beim Essen auf das Handy oder den Fernseher schauen oder beim Fernsehen essen, dann essen wir unbewusst – und oft mehr als nötig, weil wir gar nicht merken, wenn wir satt sind. Auch das Erleben, Geschmack und Genuss treten in den Hintergrund, wenn der Kopf gerade anders beschäftigt ist.
Kinder haben auch sehr feine Antennen, wenn Erwachsene zwar da sind, aber sich eigentlich um etwas anderes kümmern. Damit sich Ihr Kind auch beim Essen gut entwickeln kann, braucht es jedoch Ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung.